Chronik 1976-1994


Im Jahre 1976 entschlossen sich die Veranstalter, nennen wir sie "Alt-Fidele", sich aus dem aktiven Kelzer Fastelovend zurückzuziehen. Ein Generationswechsel stand an. Sie wollten nach 15-jähriger karnevalistischer Tätigkeit die Arbeit in jüngere Hände legen. Sie führten ihre Nachfolger bei der nach wie vor stattfindenden Haussammlung in das Geschehen ein und machten sie so bei der Kelzer Bevölkerung bekannt. Die "Neuen-Fidele" suchten dann nach einigen Jahren eine Möglichkeit, das Karnevalstreiben in Kelz zu erweitern. Da im Pfarrjugendheim entsprechende Räumlichkeiten vorhanden waren, wurde erstmalig im Jahre 1979 ein Kostümball für Jung und Alt durchgeführt, wobei man auch Besucher aus benachbarten Orten begrüßen konnte. Die Gruppe der Aktiven vergrößerte sich zusehends und so entschloss man sich im Jahre 1986 nach reiflichen Überlegungen, Veranstaltungen an allen tollen Tagen anzubieten. 

 

Für die Session 1986/87 wurde ein umfangreiches Programm geplant. Mit einem Möhneball an Weiberfastnacht, einer professionellen Prunksitzung, dem obligatorischen Karnevalsumzug am Sonntag und einem Kostümball am Rosenmontag war ein durchgehendes Angebot vorhanden. Leider musste man in der kalten Jahreszeit auf ein Zelt zurückgreifen, da es in Kelz an einem Saal mangelte. Zur Dekoration trafen sich die Fidele Jonge an den wenigen Abenden, die ob  des kurzfristigen Zeltaufbaus zur Verfügung standen und fertigten in mühseliger Kleinarbeit eine Kulisse, die einer Saaldekoration in nichts nachstand.

 

Dass dieses neue Veranstaltungsangebot ein gewisses Risiko in sich barg, ist verständlich. Immerhin mussten Verpflichtungen eingegangen werden, ohne den Erfolg und den Anklang abschätzen zu können. Man wusste nicht, ob Sitzungskarneval in Kelz ankommt. Deshalb einigte man sich, die Kosten möglichst gering zu halten, indem das Sitzungsprogramm mit überwiegend (kostenlosen) Kelzer Kräften angereichert wurde. Glücklicherweise zeigt sich bereits beim Kartenvorverkauf, dass diese neue Art Karneval in Kelz zu feiern, bei den Narren Anklang fand. Bereits nach einer knappen halben Stunde war das Zelt bis auf den letzten Platz ausverkauft. Präsident Dietmar Jordan leitete in professioneller Manier durch die erste Sitzung.

 

Eine kostüm-prächtige Besucherkulisse stand am Schluss der Veranstaltung auf Tischen und Bänken. Doch bereits am nächsten Tag wurde der überaus erfolgreiche Beginn von einem tragischen Ereignis überschattet. Ein Unfall vor Beginn des Karnevalszuges bereitete dem Tag ein jähes Ende. Die Verantwortlichen entschlossen sich, alle Veranstaltungen abzusagen. Um jedoch das vorhandene Wurfmaterial seiner Bestimmung zukommen zu lassen, nämlich als "Kamelle vüür de Kenge", entschied man kurzfristig für Rosenmontag einen Kindernachmittag  ins Leben zu rufen. Dieser ist bis heute fester Bestandteil des Programms und nicht mehr wegzudenken. Erfreuen sich doch an diesem Tag die ganz kleinen Narren an den überreichten Erinnerungen. Als Resümee konnte trotz aller Tragik festgehalten werden: Karneval in Kelz hat Zukunft. Das Interesse der Bevölkerung ist übergroß. Aus der Interessengemeinschaft entstand ein neuer Verein:


Karnevalsgesellschaft Fidele Jonge Kelz 1961 e.V.

  

Bereits in diesem Jahr schnellte die Mitgliederzahl auf 140 hoch, mittlerweile zählt man über 200 Mitglieder. Im Jahre 1992 zog sich Dietmar Jordan aus dem aktiven Karnevalsleben zurück. Jakob Rothkopf übernahm die Präsidentenrolle und meisterte seine erste Session 1992/93 mit Bravour.

In der Session 1993/94 war es endlich soweit. Die Fidele Jonge konnten Ihr erstes Prinzenpaar präsentieren. Detlef und Ute Eisenbraun erfüllten sich damit einen lang gehegten Traum. Die Beteiligung der Aktiven – Elferrat und Garden - an den auswärtigen Veranstaltungen war überwältigend. Am 11.2.1993 wurde im Festzelt ein Festkommers zum 3 x 11 jährigen Jubiläum gefeiert. Im feierlichem Rahmen wurden alle 21 „Alt-Fidele“ und 15 weitere Aktive, welche in den zurückliegenden Jahren großen Anteil am aktiven Geschehen der Fidele Jonge hatten, ausgezeichnet. Besonders wurden die beiden Mitgründer Bernd Steffens und Johann Berk geehrt. Beiden wurde durch den RVD Präsidenten Rolf-Peter Hohn der Verdienstorden des Regionalverband Düren verliehen.

Ute und Detlef Eisenbraun
Ute und Detlef Eisenbraun

Die Ortsvereine überreichten zum Jubiläum den Majestäten eine Prinzenkette. Ein weiterer Höhepunkt des Jubiläums war der Umzug mit dem Prinzenpaar Detlef I. und Ute I. in einer  überdimensionalen Narrenkappe.

 

Am Rosenmontag wurde im Rahmen des Kinder-Nachmittag das Prinzenpaar im Festzelt gebührend verabschiedet.


Im Jahr 1995 konnten die Fidele Jonge zum ersten Mal Ihre Veranstaltungen in einer umgebauten Dungstätte auf dem Wirtzhof abhalten, welche im Jahr zuvor in Zusammenarbeit mit der Schützenbruderschaft und dem Spielverein und der Unterstützung der Eigentümer Familie Velder zur Dorfhalle umgebaut wurde. Es wurde eine neue große Bühne erstellt. Das Motto in der Session 1994/95 lautete „Irz Stroß, dann Zelt, jetzt Hall, mir fiere Fastelovend överall !“.